Brückensanierung per Video-Chat mit dem anderen Ende der Welt

Sie ist die längste Brücke der Region und ein Prestigeobjekt der dortigen Regierung: die Holtekamp Bridge in Westpapua, Indonesien. Doch nur ein Jahr nach der Eröffnung zeigten sich ernsthafte Probleme bei der Standfestigkeit. Die Rettung brachte ein von der Mönchengladbacher Diamant Metallplastic GmbH entwickelter Werkstoff – und dessen Verarbeitung in Papua per Video-Chat und -Supervising aus Deutschland. Eine Premiere für Diamant im internationalen Brückenbau.

 

Die „Jembatan Holtekamp“, wie sie in der Landessprache Papuas heißt, verbindet die Provinzhauptstadt Jayapura mit dem Bezirk Muara Tami. Dabei überspannt sie mit 732 Meter Länge die Meerenge, die ihr den Namen gibt: Holtekamp. Als Teil der jetzt 4.325 Kilometer langen Trans-Papua-Autobahn ist die im Oktober 2018 eröffnete Holtekamp Bridge ein entscheidendes Schlüsselelement der Infrastruktur: Sie verkürzt die Fahrzeit zwischen Jayapura und wichtigen Zielen um die Hälfte.

 

Ernstes Problem nach nur einem Betriebsjahr

 

Doch genau dieser wichtige Erfolg stand nur ein Jahr nach der Inbetriebnahme wieder infrage. Weil die Auflage eines Brückenpfeilers durch eine nicht korrekt unterfütterte und dadurch verbogene Stahl-Fundamentplatte gefährdet war. Die gesamte Statik der Brücke war bedroht!

Zur Behebung des Problems musste eine neue Stahlfundamentplatte eingebracht und diese form- und kraftschlüssig mit den vorhandenen Elementen verbunden werden. Die dafür erste Werkstoffwahl im internationalen Brückenbau ist das Metallpolymer MM1018 der Diamant Metallplastic GmbH aus Mönchengladbach – in Fachkreisen als „flüssiges Futterblech“ bekannt.  Auch die Betreiber und Projektveranwortlichen der Holtekamp-Brücke setzten für die dringende Sanierung auf MM1018. Und beauftragten Diamant Metallplastic mit der Ausführung vor Ort in Westpapua.

 

Video-Supervision gegen Corona-Bremse

 

Doch dann kam Corona… Das Virus „infizierte“ auch dieses Projekt und stellte alle Pläne infrage. Vor allem den, ein deutsches Diamant-Baustellenteam zur Applikation nach Papua zu entsenden. 14-tägige Quarantänemaßnahmen bei der Einreise nach Guinea und nach der Rückkehr in Deutschland waren kostenmäßig nicht vertretbar. Vor Ort gab es allerdings nur eine zwar höchst motivierte, aber mit der Verarbeitung von MM1018 noch unerfahrene Crew der lokalen Diamant-Handelsvertretung.

Doch Corona macht auch erfinderisch und entschlossen beim Beschreiten neuer Wege. So auch in diesem Fall: Man entschied sich zur Anleitung und Ausführungsüberwachung des Papua-Teams via Video-Chat aus der deutschen Diamant-Firmenzentrale im rheinischen Mönchengladbach.

In nächtlichen Sitzungen – wegen der neunstündigen Zeitverschiebung – überwachten und instruierten hier die Geschäftsleitung und Produktspezialisten per Live-Bild die MM1018-Arbeiten am Brückenlager auf der „anderen Seite“ der Welt. Mit Erfolg: Innerhalb von nur zwei Tagen (bzw. Nächten) inklusive Vorbereitung brachte das fünfköpfige Vor-Ort-Team rund 200 Kilogramm MM1018 per Injektionsverfahren ein. Und sorgte damit für eine jetzt sichere, form- und kraftschlüssige Auflage des Brückenlagers auf seinem Stahlplatten-Fundament.

Mit einer Brückensperrung von gerade einmal 48 Stunden wurde somit ein anfangs übermächtig scheinendes Problem aus der Welt geschafft. Dank eines innovativen Werkstoffs – und dank einer Premiere im Brückenbau: dem Supervision per Video-Chat aus Mönchengladbach ans andere Ende der Welt.

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